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Büste der Anna Louisa Karsch

Das älteste Dichterstandbild Deutschlands steht in Halberstadt: das Denkmal der Anna Louisa Karsch von dem Halberstädter Bildhauer J. C. Stubinitzky, das 1784 im Landschaftspark Spiegelsberge aufgestellt wurde. Im Laufe des 19. Jahrhunderts büßte die Statue durch Vandalismus ihren Kopf ein. Als sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die Obhut des Gleimhauses kam, wurde der Kopf - da der Originalzustand nicht einmal in einer bildlichen Darstellung überliefert war - auf der Grundlage eines Altersporträts der Dichterin, das sich in Gleims Freundschaftstempel befindet, ergänzt.
Aus konservatorischen Gründen wurde das Standbild im Jahr 2005 einer Restaurierung unterzogen, aus dem Hof ins Foyer des Gleimhauses umgesetzt und auf einen modernen Sockel mit historisch belegten Inschriften gehoben. Der um 1900 ergänzte Kopf erwies sich als nicht mehr konservierbar. Bei der Diskrepanz von realistisch ausgeführter Physiognomie und ideal aufgefasstem Körper war er ohnehin stets problematisch. Daher wurde der Halberstädter Bildhauer Daniel Priese mit einer Neuschöpfung betraut. Priese stimmte sein Modell in Haltung und Charakteristik sensibel auf die Statue ab und stützte sich bei der Physiognomie
nicht nur auf das genannte Altersporträt, sondern auch auf alle übrigen Porträtdarstellungen der Dichterin, die heute bekannt sind, insbesondere auf eine Bildnisradierung von Georg Friedrich Schmidt und Studien von Nikolaus Daniel Chodowiecki.
Der Künstler hat auf der Grundlage des Modells zum neuen Kopf eine Büste der Karschin geschaffen und hiervon Abgüsse in Gips sowie in wetterfestem weißem Zement hergestellt. Die Auflage ist auf 10 Stück limitiert. Die Büsten mit einer Höhe von ca. 45 cm sind zum Preis von 298€ (Gips) bzw. 328€ (Zementguss) zu erwerben.