Die Themen dieser Ausgabe:

Jacobi, Musen und Kinderbücher ... der August im Gleimhaus

Newsletter des Gleimhauses Halberstadt 8-2014

Liebe Freundinnen und Freunde des Gleimhauses, sehr geehrte Damen und Herren,

bedingt durch die Urlaubszeit, erhalten Sie unseren Newsletter für den August etwas verspätet. Von „Sommerloch" kann allerdings nicht die Rede sein: Auch in diesem Monat beteiligt sich das Gleimhaus an einem der Halberstädter Kulturfeste, dem „Parkfest in den Spiegelsbergen" und lädt zu einer monatlichen Veranstaltungsreihe, dem „Hofabend bei Gleim", ein. Näheres zu unserem Programm erfahren Sie in diesem Newsletter

AUSSTELLUNG

„Diese Sprache der Liebe". Ausstellung zum 200. Todestag von Johann Georg Jacobi (bis 21. September)

Der Dichter und Publizist Johann Georg Jacobi (1740-1814) war seit den späten 1760er Jahren einer der engsten Freunde Gleims. Dieser verschaffte dem jüngeren Freund 1769 ein Kanonikat, um ihn nach Halberstadt zu ziehen. Mit Gleim, Wilhelm Heinse und einigen hiesigen Dichtern bildete Jacobi hier den ‚Halberstädter Dichterkreis‘. Die „Briefe der Herren Gleim und Jacobi", die Jacobi selbst veröffentlicht hat, sind das Paradebeispiel eines empfindsamen Briefwechsels der anakreontischen Freundschaftskultur. Kaum zählbar sind die Küsse und Umarmungen, die brieflich gewechselt werden. Amor, Musen, Grazien und Nymphen sind hier allgegenwärtig. In ihrem Überschwang wurde diese Briefausgabe zwiespältig aufgenommen. Die Ausstellung des Gleimhauses betrachtet diesen Briefwechsel auch als ‚literarisches Projekt‘. Die beiden Freunde entwickelten ein reizvolles Rollenspiel in einer arkadischen Welt, und dies auf sprachlich originelle Weise.

VERANSTALTUNGEN

Sa., 9. August, 15 Uhr Spiegelfeier im Rahmen des „Parkfestes in den Spiegelsbergen"
Auch das siebte Parkfest beginnt mit der Spiegelfeier, die mit musikalischen und literarischen Beiträgen sowie mit Streuselkuchen (eine freundliche Spende der Halberstadtwerke) alljährlich an den Domdechanten und Gleim-Freund Ernst Ludwig Christoph von Spiegel erinnert, der den Landschaftspark auf den zuvor kahlen Bergen angelegt hat. In der Lindenallee zwischen Jagdschloss und Eremitage präsentieren sich gemeinnützige Vereine. Das Nordharzer Städtebundtheater verkauft Kulturaktien. Das Museumsnetzwerk „Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert" leitet mit Bezug zu der Jacobi-Ausstellung des Gleimhauses zum Verfassen von Bilderbriefen an. Auf mehreren Bühnen erwartet die Gäste ein Programm klassischer Musik, Musical, Blues und Dixieland. Der Eintritt beträgt 7,- €, Kinder bis 10 Jahre frei.

So., 10. August, 11.15 Uhr: Nehmen Sie noch eine Tasse Tee? Eine Teestunde bei Gleim mit dem Ensemble Badischer Musenalmananach. Texte & Musik um 1800
Das Freiburger Ensemble arrangiert einen Vormittag im Geist der Salonkultur und Geselligkeit, der auch Gleim und seinen Freund Jacobi befeuerte. Zu hören sind Texte und Musik um 1800. Auf Flauten, Flageolets, Csakanen und Guitarren musizieren Mirjam Schumacher, Ellen Heydgen und Uwe W. Schlottermüller. Letzterer gastierte mit der „Historischen Tanzgruppe Meersburg“ sowie mit dem Papiertheater „Die Pappenspieler“ wiederholt im Gleimhaus. Eintritt: 5,- €, erm. 3,- €.

Sa., 16. August, 15 Uhr │ „Diese Sprache der Liebe". Ausstellung zum 200. Todestag von Johann Georg Jacobi
Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung mit Dr. Reimar Lacher

Do., 21. August, 19.30 Uhr Hofabend bei Gleim: Kinderbücher aus der Bibliothek Gleims
Mit dem Beginn der modernen Pädagogik geht eine Konjunktur von Literatur für Kinder und Jugendliche einher. Bedeutende Köpfe befassten sich mit dieser Gattung, darunter Johann Bernhard Basedow, Christian Felix Weiße und Johann Heinrich Campe. Annegret Loose präsentiert einige der eindrucksvollsten Kinderbücher aus der Bibliothek Gleims.

So., 31. August, 11.15 Uhr │ „Diese Sprache der Liebe". Ausstellung zum 200. Todestag von Johann Georg Jacobi
Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung mit Dr. Ute Pott.

AKTUELLES

Im Zusammenhang mit der Jacobi-Ausstellung ist uns eine hübsche kleine Akquisition gelungen: Ein Exemplar eines Kupferstiches, den Jacobi Gleim geschenkt hat: „Amor als Lehrer" von Bernard François Lépicié nach Charles Coypel, entstanden um 1730, das im Leipziger Kunsthandel zu bekommen war. Beflissen hängen einige junge Damen an den Lippen ihres Lehrers. Erst bei genauem Hinsehen sind unter dem Gewand Flügel und Köcher zu sehen. Es ist also der lose Liebesgott Amor, der sich durch den Talar ein seriöses Ansehen gegeben hat, um seine Lehren desto leichter auch bei der sittsamen Weiblichkeit anzubringen. Eine solcher Scherz war ganz dem Geschmack des Rokoko und im speziellen der Dichterfreunde Gleim und Jacobi gemäß.

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Besuchen Sie uns bald einmal wieder!

Mit freundlichen Grüßen

Das Gleimhaus-Kollegium

Herausgeber:
GLEIMHAUS
Museum der deutschen Aufklärung
in Trägerschaft des Förderkreises Gleimhaus e.V.


Domplatz 31
38820 Halberstadt
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