Die Themen dieser Ausgabe:

 

 

Benzler, Boie/Mejer, Freimaurerei und der Museumstag ... der Mai im Gleimhaus

Newsletter des Gleimhauses 05/2017

 

Liebe Freundinnen und Freunde des Gleimhauses,

sehr geehrte Damen und Herren,

wer noch auf Aufschluss über die Frage nach dem Sohn wartet, den der Junggeselle Gleim mit seiner Nichte Sophie Dorothea gezeugt haben soll, dem sei als Fazit des Vortrags von Helge Mammen im Gleimhaus im April ein eindeutiges Nein geantwortet. Indes: Unsere Sicht auf den sogenannten ‚Dichtervater‘ hätte dies nicht wesentlich geändert. In diesem Jahr haben wir ein geballtes Programm zum Museumstag arrangiert. Verbringen Sie doch den Museumstag bei uns im Museum! Näheres hierzu und zu unserem weiteren Programm im Monat Mai erfahren Sie aus diesem Newsletter.

AUSSTELLUNG

Wernigerode – Halberstadt. Johann Lorenz Benzler, Bibliothekar im Hause Stolberg-Wernigerode, und der Gleim-Kreis (9. März bis 5. Juni)

Die Ausstellung zum 200. Todestag Johann Lorenz Benzlers (1747-1817) zeigt das Leben des heute weitgehend vergessenen Herausgebers, Übersetzers und Bibliothekars und macht darüber hinaus die wechselseitigen Verbindungen mit Gleim, seinem Halberstädter Dichterkreis und der gräflichen Familie zu Stolberg-Wernigerode deutlich, die sich vor allem in der Briefkultur des 18. Jahrhunderts und in Porträts des Gleim‘schen Freundschaftstempels widerspiegeln.

VERANSTALTUNGEN

Mi., 10. Mai, 19.30 Uhr ǀ Geist und Muse bei Gleim: Heinrich Christian Boie und Luise Justine Mejer – Briefwechsel 1776-1786

Buchpräsentation von dem Verleger Thedel von Wallmoden, der Herausgeberin Regina Nörtemann und der Mitherausgeberin Johanna Egger.  Auf einzigartige Weise liefern die Briefe zwischen dem Gleim-Freund Boie und seiner Freundin und späteren Frau Einblicke in das Alltagsleben des 18. Jahrhunderts. Nicht nur Freundschaft und Liebe nehmen einen wichtigen Stellenwert in der Kommunikation der beiden Briefschreiber ein, sondern auch Literatur und Politik. Regina Nörtemann, die vor über zwanzig Jahren gemeinsam mit Ute Pott den Briefwechsel zwischen Gleim und Karsch herausgab, hat nun in Zusammenarbeit mit Johanna Egger die überlieferten Briefe zwischen Boie und Mejer erstmalig vollständig ediert.

 

Do., 18. Mai, 15 Uhr ǀ Teestunde bei Gleim: Männer der Aufklärung. Freimaurer in Gleims Freundschaftstempel

Wie hängt Freimaurerei mit Aufklärung zusammen? Welche Freunde Gleims waren Freimaurer? Wie steht es hier mit Gleim? Wie ist das Selbstverständnis von Freimaurern heute? Diesen und anderen Fragen gehen Friedrich-Wilhelm Schröter und Dr. Ute Pott in ihrem Gespräch nach.

 

So., 21. Mai, 10 – 17 Uhr ǀ Spurensuche. Mut zur Verantwortung! – Internationaler Museumstag

Wie jedes Jahr gewährt das Gleimhaus am Museumstag freien Eintritt. Am Nachmittag gibt es Kaffee und Kuchen.

14 - 17 Uhr ǀ Kooperation von Vereinen – Der Förderkreis Gleimhaus e. V. und der Theaterförderverein Halberstadt e. V. stellen sich vor.

14 - 17 Uhr ǀ NS-bedingt verlagertes Kulturgut im Gleimhaus? Annegret Loose gibt den Besuchern im individuellen Gespräch an einem ausgewählten Beispiel Einblick in den 2016/2017 realisierten „Erstcheck“ zur Provenienz der im 20. Jahrhundert erworbenen Sammlungsbestände.

14 - 17 Uhr ǀ „Mein Traum von Morgen. Wie sich Flüchtlingskinder ihre Welt erträumen.“ Ausstellung von Bildern von Flüchtlingskindern, entstanden unter Begleitung von Anna Thews, Martineum, mit der Möglichkeit zum Gespräch.

15 Uhr ǀ Öffentliche Führung mit Dr. Ute Pott durch die Ausstellung „Wernigerode – Halberstadt. Johann Lorenz Benzler, Bibliothekar im Hause Stolberg-Wernigerode, und der Gleim-Kreis“.

 

AKTUELLES

Gleims Sammellust ist manchem nicht fremd. Besonders Kinder gehen dieser Neigung gern nach. Dies bestätigt allein schon der Inhalt einer Hosentasche. Diese Sammellust ist die Grundlage des neuen Projekts „Gleims Sammlung - meine Sammlung“, welches das Gleimhaus gemeinsam mit den Horten der Diesterweg- und der Anne-Frank-Grundschule, der Grundschulen in Wegeleben und Harsleben sowie dem Frauenzentrum Lilith im Rahmen des Formats „MuseobilBOX - Museum zum Selbermachen“ innerhalb des Förderprogramms „Kultur macht stark“ durchführt.

Inkunabelfunde: In zwei Sammelbänden mit Drucken des frühen 16. Jahrhunderts in der Bibliothek des Gleimhauses wurden kürzlich Fragmente von Drucken aus der Frühzeit des Buchdruckes entdeckt. Sie sind als Spiegel in Vorder- und Rückendeckel eingeklebt. Ein Teil entstammt dem Druck „Repetitio (capitulorum V): De statu monachorum et canonicorum regularium“ von Johannes de Breitenbach, gedruckt in Leipzig bei Gregorius Böttiger, nach dem 22. Nov. 1496. Die anderen Textseiten haben sogar einen Bezug zu Halberstadt: Sie gehören zu dem Druck „Breviarium Halberstadense“, gedruckt in Speyer von dem Drucker Peter Drach vor dem 8. Juli 1482.

Der Förderkreis Gleimhaus e.V. beteiligt sich am Wettbewerb „Call for members“ der Kulturstiftung des Bundes (www.callformembers.de). Gerade nachdem das vergangene Jahr für den Förderkreis als Trägerverein durch die unsichere Finanzierung des Gleimhauses sehr schwierig war, sagen wir: Jetzt erst recht! Ziel des Wettbewerbs ist es, möglichst viele neue Mitglieder zu gewinnen. Helfen Sie uns dabei! 50 neue Mitglieder haben wir schon gewonnen. Lassen Sie die Mitgliederzahl weiter wachsen! Wir haben Zeit bis zum 15.6.2017. Falls Sie sich entschließen, dem Verein beizutreten, finden Sie die nötigen Formulare auf unserer Homepage www.gleimhaus.de/startseite.html. Parallel rufen wir außerdem dazu auf, dem Halberstädter Theaterförderverein beizutreten, der sich ebenfalls an dem Wettbewerb beteiligt. Gemeinsam haben wir uns um den „Kooperationspreis“ beworben.

Das Porträt Herders ist den Sommer über auf der Wartburg in der Nationalen Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“ zu sehen. In seinen geschichts- und religionsphilosophischen Schriften begriff Herder Luther als kämpfenden Herkules gegen geistlichen Despotismus und die Reformation als bedeutenden Schritt der Menschheit auf dem Wege zur Humanität.

AUSBLICK

Am 10. Juni eröffnet im Gleimhaus eine Ausstellung zum Werk des Landschaftsmalers Pascha Johann Friedrich Weitsch (1723-1803) mit dem Titel „Harz und Arkadien“. Mit der Darstellung von Eichenwäldern, einer neuartigen Form einer heroischen Landschaft, hat Weitsch die geläufigen arkadisch-pastoralen Traditionen erweitert und es zu einer bemerkenswerten Virtuosität und zu Renommee gebracht. Bedeutende Verdienste hat er sich auch als künstlerischer Entdecker des Harzes erworben.

Der Ausstellung im Gleimhaus Halberstadt kommt durch die Freundschaft des Malers mit dem Dichter Gleim sowie durch die räumliche Nähe zum Harz eine besondere Stringenz zu. Präsentiert wird eine kleine, aber beziehungsreiche Auswahl seines Schaffens. Das Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig, hat die „Rosstrappe“ zugesagt, die Inkunabel der Harzmalerei. Daneben wird die lange verschollene erste Version der Ansicht zu sehen sein. Die Ausstellung wird unterstützt durch das Land Sachsen-Anhalt, Lotto Sachsen-Anhalt, die Richard Borek Stiftung, Braunschweig, und durch private Förderer.

 

Neuigkeiten erfahren Sie auch über Gleims Profil bei facebook www.facebook.com/johann.gleim

Besuchen Sie uns bald einmal wieder!

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Das Gleimhaus-Kollegium

Herausgeber:
GLEIMHAUS
Museum der deutschen Aufklärung
in Trägerschaft des Förderkreises Gleimhaus e.V.


Domplatz 31
38820 Halberstadt
www.gleimhaus.de

Newsletter kündigen
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
0 39 41/68 71-0
0 39 41/68 71-40
gleimhaus@halberstadt.de