Die Themen dieser Ausgabe:

Wiedereröffnung, digitale und analoge Kultur, Gesundheitswünsche …
                                                                            ... der Mai im Gleimhaus

Newsletter des Gleimhauses 05/2020


Liebe Freundinnen und Freunde des Gleimhauses,
sehr geehrte Damen und Herren,

nun sieht es so aus, als könnte das Gleimhaus Ihnen ab dem Internationalen Museumstag, Sonntag, dem 17. Mai, täglich außer montags, von 10 bis 16 Uhr wieder offenstehen. Sie lesen aus dieser Formulierung eben den Vorbehalt, unter dem noch immer das ganze öffentliche und kulturelle Leben steht. Selbstverständlich ist ein Mund- und Nasenschutz zu tragen, außerdem sind wir zur Datenerfassung (Name, Adresse, Telefon) verpflichtet. Der Kinderraum muss allerdings auf alle Fälle geschlossen bleiben. Wir öffnen aufgrund der fortbestehenden Unsicherheit nicht mit der Ausstellung zum 250. Geburtstag des in Halberstadt geborenen Zeichners und Kupferstechers Ludwig Buchhorn, diese wird zum 251. Geburtstag des Künstlers gezeigt. Auf welchen Termin das Projekt „Halberstädter Friedensfenster“ mit Alexander Kluge verschoben wird, ist derzeit noch offen.

Günstiger hätten dringend notwendige Renovierungs- und Sanierungsarbeiten im Gleimhaus terminlich nicht vorgenommen werden können als eben jetzt in der Zeit der virusbedingten Schließung. So hat der Haustechniker Volker Niens die Stufen der Wendeltreppe des Foyers aufgearbeitet, in der offenen Galerie sowie in den Sonderausstellungsräumen wurde neu gestrichen. Die Stadt Halberstadt, Eigentümerin des Hauses, lässt in Abstimmung und mit Zustimmung der unteren Denkmalbehörde des Landkreises Harz die hofseitige Fassade sowie das Vestibül des Altbaus instandsetzen und eine neue Eingangstür einbauen. Finanziert werden diese Maßnahmen mit einem Volumen von 35.000 € mit Mitteln des Förderprogrammes ,,Stadtumbau Ost/Sicherungsmaßnahmen“.

POESIE AM ZAUN

Zur musischen Erbauung trägt das Gleimhaus während der Schließzeit – ganz analog – durch Poesie am Zaun zu seinem Vorhof bei. Bei einem Spaziergang durch die Innenstadt sind Sie und die Kinder unserer Stadt eingeladen, sich eines der farbigen Blätter, die regelmäßig nachgehängt werden, mitzunehmen. Sie können die Texte auch im häuslichen Kreis vorlesen und gern auf der Rückseite oder einem separaten Blatt ein Bild oder eine Assoziation zu Papier bringen. Wenn Sie dieses mit Namen, Alter und Kontaktdaten wieder in den Gleimhaus-Briefkasten einwerfen, nehmen Sie teil an der Prämierung, die nach dem Ende der Aktion im Zuge der Wiedereröffnung vorgenommen wird.

GESUNDHEITSWÜNSCHE AUS DEM GLEIM-KREIS (bis 11. Okt.)

Zur Wiedereröffnung nach der durch das Corona-Virus bedingten Schließung bereiten wir eine kleine Sonderausstellung zu Gesundheitswünschen vor. Bis vor kurzem haben wir Heutigen in unserer Korrespondenz freundliche oder herzliche Grüße gesendet, in den letzten Wochen sind daraus Gesundheitswünsche geworden. Das Gut einer stabilen Gesundheit stand auch den Freunden Gleims vor Augen. Die kleine Schau versammelt poetische, herzerwärmende und heitere Gesundheitswünsche aus den Briefen des Gleim-Kreises und unterstreicht, wie wichtig die Anteilnahme der Freunde an der eigenen Gesundheit ist.

MUSEUMSTAG – VIDEOGRAMME AUS DEM GLEIMHAUS

Die Einschränkungen des kulturellen Lebens zur Eindämmung der Infektionsgefahr hat die Möglichkeiten der digitalen Medien in den Blick gerückt. Zugleich ist sehr schnell auch deutlich geworden, dass diese in vieler Hinsicht eben kein Ersatz sind. Wir wollen unsere digitale Vermittlung weiter ausbauen, um mit ihnen unsere bisherigen Angebote zu ergänzen, ohne diese ersetzen zu wollen. Zum Internationalen Museumstag am 17. Mai zeigen wir drei Videogramme, die künftig regelmäßig durch kurze filmische Anekdoten zu Objekten aus unseren Sammlungen, zu Ereignissen im Gleimhaus oder zu Gleim und Persönlichkeiten seines Kreises fortgesetzt werden sollen.

Am Museumstag werden diese Videogramme auf unserer Homepage www.gleimhaus.de sowie auf youtube auf dem Kanal „Jowilu Gleim“ veröffentlicht.

Ab dem Museumstag steht das Gleimhaus wieder für Besucher offen. Auch wird die kleine Sonderausstellung „Gesundheitswünsche“ eröffnet. Das zunächst geplante „Literaturfrühstück“ findet nicht statt. Das Haus ist geöffnet von 10 bis 16 Uhr bei ermäßigtem Eintritt.

DAS GUTE ALTE BUCH

Ebenfalls ganz analog erhalten Sie bei uns Lesefutter zwischen Buchdeckeln. Die Begleitpublikation zu der verschobenen Buchhorn-Ausstellung liegt bereits vor und kann bei uns sowie im Buchhandel erworben werden (»ein rühmlich bekannter Kupferstecher«. Ludwig Buchhorn (1770–1856) – Halberstadt, Dessau, Berlin. Im Auftrag des Gleimhauses hg. v. Iris Berndt; Halle: Mitteldeutscher Verlag 2020, 176 S., geb. ISBN 978-3-96311-343-7, 25,- €). Darüber hinaus erhalten Sie bei uns eine Auswahl an Literatur zum 18. Jahrhundert. Hinweisen möchten wir auf die Kataloge zu der Ausstellung über Otto Illies (1881-1959) (2009), der zum Sonderpreis von 5,- €, und zur Ausstellung „Die Macht des Porträts. Positionen der Menschenfotografie“ (2017), der für 10,- € erhältlich ist.

JAHRESPLANUNG

Wenngleich auch die Planungen für das zweite Halbjahr unter Vorbehalt stehen, so ist weiter beabsichtigt, im Gleimhaus und an 15 weiteren Orten ab dem 11. September eine Tafelausstellung der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten zu den deutschen Literaturlandschaften zu zeigen. Auch arbeiten wir weiter an der Vorbereitung der Ausstellung „Wunderbare Geschichten des Freiherrn von Münchhausen. Text – Bild – Kuriositäten“, die am 24. Oktober eröffnet werden soll. Am 11. Mai dieses Jahres jährt sich der 300. Geburtstag des historischen Baron von Münchhausen aus Bodenwerder. Berühmt gemacht haben ihn durch ihre ‚wunderbaren Geschichten‘ zwei Zeitgenossen (der eine sogar ein enger Freund) Gleims: Rudolf Erich Raspe und Gottfried August Bürger.

Zudem wird an der Vorbereitung der Landesliteraturtage gearbeitet, die in diesem Jahr unter dem Motto „Begegnungen“ stehen und vom 10. bis zum 18. Oktober verschiedenen Orts in Sachsen-Anhalt stattfinden sollen.

UND ÜBRIGENS

Wenn ein Wort zu dem jetzt geläufigen Attribut „systemrelevant“ gestattet ist: Vielleicht sollte man wenigstens spezifizieren „unmittelbar systemrelevant“. Und überhaupt: Welches System ist gemeint? Für das System ‚Mensch‘ ist die Kultur ja wohl zweifellos relevant!

Sie hören und sehen von uns bei Youtube unter „Jowilu Gleim“, bei Instagram unter „@likeGleim“ und bei Facebook unter „@Gleimhaus“. Besuchen Sie uns doch bald mal wieder, ob analog oder virtuell. Und vor allem: Kommen Sie gut durch diese Turbulenzen!

Mit freundlichen Grüßen

Das Gleimhaus-Kollegium

Herausgeber:
GLEIMHAUS
Museum der deutschen Aufklärung
in Trägerschaft des Förderkreises Gleimhaus e.V.


Domplatz 31
38820 Halberstadt
www.gleimhaus.de

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