Die Themen dieser Ausgabe:

Psychologie, Autorinnen und über ein Leben ... der Januar im Gleimhaus

Newsletter des Gleimhauses 1/2024


Liebe Freundinnen und Freunde des Gleimhauses,
sehr geehrte Damen und Herren,

ob wir in der besten aller möglichen Welten leben? Diese alte Frage ist heute schwerer positiv zu beantworten denn je. Viel eher kann man aber sagen: Dass wir die besten Möglichkeiten haben, sie zum Besten zu gestalten. Hoffen und wünschen allein wird es nicht richten, aber wohl noch weniger schaden. Daher also: Ihnen die allerbesten Wünsche für 2024! Wir hoffen, unser Programm in diesem neuen Jahr trifft Ihr Interesse. Vielleicht ist schon im Januar etwas für Sie dabei.

Ausstellung

Leseland DDR (bis 28. Jan. 2024)

Die Schau lädt zu einer Reise durch das „Leseland DDR“ auf 26 Tafeln mit Texten, Bildern und Videos ein. Sie erzählt vom Eigensinn der Menschen, die sich ihre Lektüre nicht vorschreiben lassen wollten, die für rare Bücher Schlange standen und auf der Leipziger Buchmesse so manchen begehrten Titel westdeutscher Verlage heimlich in die Tasche steckten. Die Reise führt durch ein Land, dessen Obrigkeit an die Macht des geschriebenen Wortes glaubte und es zugleich fürchtete. Sie führt durch die Welt der Krimis, Märchen, Science-Fiction sowie Kochbücher, durch Literatur aus der Sowjetunion und die Werke der schreibenden Arbeiter des sozialistischen Realismus. Sie endet mit den Schriftstellern in der Friedlichen Revolution und der DDR als Thema in der Gegenwartsliteratur.

Die Ausstellung wurde von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur herausgegeben.

Veranstaltungen

Mo., 8. Jan., 18 Uhr │ Lesezirkel
Thema des Lesezirkels im Januar ist der psychologische Roman „Anton Reiser“ (1785-1790) von Karl Philipp Moritz. Mit diesem Buch betrat Moritz literarisches Neuland. Er lieferte einen Entwicklungsroman voll psychischer Tragik und Selbstzweifel und zugleich eine Erfolgsgeschichte subjektiver Aufklärung. Der offene Lesezirkel zu Texten des 18. Jahrhunderts trifft sich jeden zweiten Montag im Monat. Neulinge sind immer willkommen! Eintritt frei.

Mi., 10. Jan, 19.30 Uhr │ Geist und Muse bei Gleim: Sarah Kirsch und Halberstadt
Sarah Kirsch (1935-2013) zählt zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellerinnen. Der Beginn ihres literarischen Schreibens lag in der DDR. Im Zuge ihres Protestes gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann im Jahr 1976 erlebte sie berufliche und persönliche Einschränkungen, im Folgejahr erfolgten die Ausbürgerung und die Umsiedlung in den Westen. Wenige wissen, dass sie in Halberstadt aufgewachsen ist. In ihrem Buch „Kuckuckslichtnelken“ (2006) räumt sie ihrer Kindheit und Jugend in Halberstadt größeren Raum ein. Moritz Bense und Ute Pott stellen Leben und Werk Sarah Kirschs vor und lesen aus „Kuckuckslichtnelken“. Eintritt frei.

Mi., 17. Jan., 19 Uhr │ Konzert KO zu Erwin und Eva Strittmatter
Das Konzert in Kooperation mit der Stadt Halberstadt ist ausverkauft.

Do., 18. Jan., 15 Uhr │ Literaturgespräch bei Gleim: Schreibende Frauen in der DDR: Eva Strittmatter, Maxie Wander und Brigitte Reimann
Zu den großen Namen der Literatur in der DDR gehören auch Frauen: Eva Strittmatter sowie die zu früh verstorbenen Autorinnen Maxie Wander und Brigitte Reimann werden in diesem Literaturgespräch von Annegret Loose, Susanne Wiermann und Renate Petrahn biografisch, in ihrer Wirkung und in ihrem Werk vorgestellt. Eintritt frei.

Sa., 27. Jan., 15 Uhr │ Ja, Andrei Iwanowitsch. Film über ein Leben
Andrei Iwanowitsch lebt in Minsk. Er ist 97 Jahre alt. Er überlebte 1943-1945 Zwangsarbeit in Leipzig und Haft im Konzentrationslager Buchenwald. Der Film zeigt, dass ihm sein tragisches Schicksal nicht die Würde und Lebensfreude nehmen konnte und er sich und seinen Glauben an das Gute in der Welt niemals aufgegeben hat. Im Anschluss können die Gäste mit Andrei Iwanowitsch und Filmemacher Hannes Farlock ins Gespräch kommen. In Kooperation mit der Gedenkstätte für die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge. Eintritt frei.

Aktuelles

An Ausstellungen sehen Sie in diesem Jahr im Gleimhaus:

Alexander Kluge – Enlightenment (=Aufklärung). Eine Ausstellung für meine Heimatstadt (15.2. bis 20.5.). Die Ausstellung, die Alexander Kluge für Halberstadt vorbereitet, geht künstlerisch u.a. der Frage nach, was Aufklärung und auch Bezugnahme auf die historische Epoche der Aufklärung im 21. Jahrhundert bedeuten kann. Hierbei geht es Alexander Kluge nicht nur um die rationale Seite, sondern die Wurzeln im „Gemüt“ von Menschen. Auch in bildkünstlerischer Annäherung, u.a. mittels KI, erfolgt die Öffnung von Wahrnehmung für Licht und Gleichgewicht, aber auch aufklärerische Praxis. Die Sonderausstellung steht in Zusammenhang mit der Vorbereitung der Übernahme einer größerer Alexander-Kluge-Sammlung in das Gleimhaus zur dauerhaften Präsentation.

Im Juni und Juli zeigen wir einen Bilderzyklus der Leipziger Künstlerin Nina Hannah Kornatz zum Leben und zu der Hinrichtung der Catharina Margaretha Linck alias Anastasius Lagrantinus Rosenstengel.

Ab Ende Juni sehen Sie bei uns die Ausstellung „Klopstock und die Freundschaft“ zum 300. Geburtstag des in Quedlinburg geborenen und eng mit Gleim befreundeten Dichterheros Friedrich Gottlieb Klopstock. Und für Ende Oktober ist die Eröffnung einer neuen Dauerausstellung geplant.

Zum Schluss noch zwei Zahlen, in beiden Fällen positiv: Natürlich können es nie genug Besucherinnen und Besucher sein, und doch erfüllt uns die Zahl von 10.000 mit einer gewissen Zufriedenheit. Zuletzt hatten wir sie im Jahr 2019, im Jubiläumsjahr „Gleim300“ übertroffen. In diesem Jahr wurde sie bereits Mitte November erreicht.

Ebenfalls überschritten wurde der Mindestbetrag von 16.000 € für das Rostenstengel/Linck-Theaterprojekt in der Halberstädter Martinikirche. Die Crowdfoundig-Kampagne ist damit erfolgreich. Im Namen der Projekt-Kooperative recht vielen Dank allen Spenderinnen und Spendern. Die Kampagne läuft noch wenige Tage. Das nächste Level sind nun 23.300 € (https://www.startnext.com/ich-bin-dann-er).

Ausblick

12.2., 18 Uhr │ Lesezirkel

14.2. │ Eröffnung der Ausstellung: Alexander Kluge - Enlightenment (=Aufklärung). Eine Ausstellung für meine Heimatstadt.

15.2., 15 Uhr │ Erinnerungen an Dr. Ernst Kluge

11.3., 18 Uhr │ Lesezirkel

13.3., 19.30 Uhr │ Musik als Hoffnung in schwerer Zeit. Anita Lasker-Wallfisch – Erinnerungen der Cellistin von Auschwitz. Reinhold Glière – Duette op. 39. Lesung und Konzert mit Maria Hufenreuter, Antonela Ioanita und Jens Herrmann

21.3., 15 Uhr │ Gleims Herz. Mit Reimar Lacher

7.4., 14–16 Uhr │ Gleims Geburtstag

8.4., 18 Uhr │ Lesezirkel

18.4., 15 Uhr │ Tee! Mit Annegret und Jörg Loose

 

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Besuchen Sie uns bald wieder. Und bleiben Sie gesund und munter!

 

Mit freundlichen Grüßen

Das Gleimhaus-Kollegium

Herausgeber:
GLEIMHAUS
Museum der deutschen Aufklärung
in Trägerschaft des Förderkreises Gleimhaus e.V.


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38820 Halberstadt
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