Die Themen dieser Ausgabe:

Neujahrswünsche, Prosit Dummheit, Münchhausen ...
                                                                      ... der Januar im Gleimhaus

Newsletter des Gleimhauses 01/2021

Liebe Freundinnen und Freunde des Gleimhauses, sehr geehrte Damen und Herren,

zuallererst: die besten Wünsche für das neue Jahr. Die dringendsten Wünsche und innigsten Hoffnungen richten sich allgemein auf die Eindämmung des verflixten Virus, damit auch Freizeit- und Kultureinrichtungen wieder öffnen und wir unseren Bedürfnissen nach Bildung, Erbauung, Vergnügen, Austausch und Geselligkeit wie gewohnt nachgehen können. Zugleich ist zu hoffen, dass wir die gegenwärtigen Einschnitte als die Gelegenheit nutzen, in mancher anderer Hinsicht das ‚weiter wie bisher‘ zu unterbrechen und von gewissen liebgewordenen Gewohnheiten abzukommen. Auch was die Kultur angeht, gibt es gute Gründe, nicht einfach abzuwarten, um dann weiterzumachen wie zuvor. In diesem Sinne unternehmen wir zur üblichen Zeit der gewohnten Veranstaltungsreihe „Geist und Muse bei Gleim“ ein erstes heiteres Bildschirmexperiment auf der Plattform „Zoom“ zum Thema „Aufklärung und Dummheit“. Näheres hierzu und zu weiteren Aktivitäten erfahren Sie aus diesem Newsletter.

Münchhausen

Wunderbare Geschichten des Freiherrn von Münchhausen. Text – Bild – Kuriositäten

Unsere Münchhausen-Ausstellung wurde am 22. Dezember virtuell mit einem Video eröffnet. Wer kennt sie nicht, die phantasievollen Geschichten des Mannes, der oft als ‚Lügenbaron‘ bezeichnet wird. Der Geburtstag der historischen Persönlichkeit Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen (1720 - 1797) hat sich unlängst zum 300. Mal gejährt. Aus diesem Münchhausen ist eine literarische Figur geworden. Gleims Zeitgenossen, Rudolf Erich Raspe und Gottfried August Bürger, haben die Münchhausen-Geschichten berühmt gemacht und den Startschuss dafür gesetzt, dass der Tausendsassa Münchhausen in der ganzen Welt bekannt wurde.

Unsere in Kooperation mit der Münchhausen-Bibliothek Zürich entstandene Ausstellung widmet sich Münchhausen auf vielfältige Weise. Weitere Videos mit den Titeln „Das Phänomen Münchhausen“ sowie „Tolle Geschichten erfinden“ werden am 10. bzw. am 24. Januar auf dem Youtube-Kanal des Gleimhauses veröffentlicht; letzteres richtet sich an Kinder.

Online-Veranstaltungen

Mi., 13. Jan., 19.30 Uhr │ Geist und Muse bei Gleim: Aufklärung und Dummheit, ein ewiges Thema. Ein heiteres Bildschirmexperiment auf „Zoom“

In gewissem Sinn war die Aufklärung im 18. Jahrhundert nichts anderes als ein Kampf gegen die Dummheit. Eine Serie kleiner Kupferstiche des Berliner Künstlers Daniel Chodowiecki zeigt Wunderheiler, Sterndeuter, Sektengründer, die noch im späten 18. Jahrhundert regen Zulauf hatten, und trägt den Titel „Modethorheiten“, also Dummheiten der Zeit (siehe https://nat.museum-digital.de/index.php?t=serie&serges=2117&cachesLoaded=true). Sie machte deutlich, dass die Dummheit noch längst nicht besiegt war. Ob die Vernunft seither entscheidende Fortschritte gemacht hat, wäre noch sehr die Frage. Oder ist die Dummheit nicht gerade im Coronajahr 2020 zu einer neuen Höchstform aufgelaufen? Das Gleimhaus bittet um knapp formulierte Ansichten, was die für unsere Zeit typischen Dummheiten sind, an die E-Mailadresse gleimhaus@halberstadt.de. Erste Hinweise sind bereits eingegangen: So wurden die künstlichen Fingernägel genannt, die in ihrer Überlänge bei alltäglichen Tätigkeiten behindern. Auch die sich verbreitende Ignorierung von Tatsachen, um an liebgewordenen Gewohnheiten und Bequemlichkeiten festhalten zu können, und die fortschreitende Automatisierung, die den Menschen immer mehr körperliche und geistige Leistungen abnimmt, aber damit auch unsere Fähigkeiten schwinden lässt, wurden als Dummheiten unserer Zeit angesprochen.

Die Besucherinnen und Besucher können sich per Internet an dem Programm beteiligen. Wer will, kann die Kamera seines Computers freischalten, und ist dann auf dem Bildschirm wie die übrigen Teilnehmenden in Miniaturansicht zu sehen. Zu Wort melden kann man sich per Handzeichen oder auch durch eine Nachricht in der Chat-Funktion des Programms. Das Ganze ist durchaus unkompliziert. Ein eigenes Zoom-Konto ist zur Teilnahme nicht notwendig, lediglich eine gute Internetverbindung und ein Computer mit Mikrophon und möglichst auch Kamera beziehungsweise ein Smartphone. Nach der Anmeldung unter gleimhaus@halberstadt.de erhalten Sie einen Link zur kostenlosen Teilnahme.


Do., 21. Jan., 19.30 Uhr │ Literaturgespräch bei Gleim: Jürgen Westphal: Ein Autor erzählt, u.a. von Gottfried August Bürger und seinen Münchhausen-Geschichten. Bildschirmrunde auf „Zoom“

Jürgen Westphal ist ein bekannter Autor in unserer Region. Zahlreichen historischen Themen hat er sich in seinen Texten, in Prosa oder für die szenische Präsentation gewidmet, so etwa auch Gleim, Spiegel und den Spiegelsbergen. Seit Langem interessiert sich Jürgen Westphal für Gottfried August Bürger und auch für die Münchhausen-Geschichten, von denen vielen aus Bürgers Feder kamen. Jürgen Westphal wird über seine Geschichte als Autor und seine Bürger- und Münchhausen-Begeisterung erzählen. Das Literaturgespräch wird als Video-Konferenz stattfinden und findet nicht um 15 Uhr, sondern um 19.30 Uhr statt. Nach der Anmeldung unter gleimhaus@halberstadt.de erhalten Sie einen Link zur kostenlosen Teilnahme.

Aktuelles

Für die vielen Einsendungen von Winter- und Weihnachtsgedichten zu unserer Adventskalender-Litfasssäule vor dem Gleimhaus bedanken wir uns.

Vielleicht kommt dieses Geständnis jetzt etwas unvermittelt, aber wir wollen es doch einmal loswerden: Wir vermissen Sie als unser Publikum. Wir vermissen den Austausch, und es ist schwer hinzunehmen, dass die kulturellen Schätze hinter unseren und den übrigen Museumstüren schlicht unzugänglich sind und ungesehen bleiben – Digitalität hin oder her. Um auf die Frage nach dem ‚weiter wie bisher‘ zurückzukommen: Verraten Sie uns, was Sie in der Kultur besonders vermissen? Was, wenn es nach Ihnen ginge, wie bisher weitergehen sollte? Worauf Sie gut und gern verzichten könnten? Was Sie gerne einmal erfahren, erleben und machen würden? Worauf Sie sich besonders freuen? Wir wären sehr gespannt und freuen uns auf Ihre Zuschriften an gleimhaus@halberstadt.de.

Sie hören und sehen von uns auf youtube, bei Instagram unter „@likeGleim“ und bei Facebook unter „@Gleimhaus“. Besuchen Sie uns einstweilen virtuell. Und vor allem: Bleiben Sie gesund!

 

Mit freundlichen Grüßen

Das Gleimhaus-Kollegium

Herausgeber:
GLEIMHAUS
Museum der deutschen Aufklärung
in Trägerschaft des Förderkreises Gleimhaus e.V.


Domplatz 31
38820 Halberstadt
www.gleimhaus.de

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