„Wir sollten uns eine schöne Rast halten“. Olaf Wegewitz und Gleims Hüttchen
(21. Juni bis 21. Sept.)
1794 erschien Gleims Gedichtsammlung „Das Hüttchen“. Die Zeiten waren schwierig: Krieg, erbitterte Debatten, tiefgreifende Veränderungen und, wie es Gleim schien, ein grassierendes Unzufriedenheitssyndrom machten den Menschen das Leben schwer.
Das „Hüttchen“ war erdacht als Schutzzone, in der die Werte der Humanität durch die Krise bewahrt werden, um sie in besseren Zeiten von hier wieder ausgehen zu lassen. Ihre Inspiration bezog diese Dichtung aus Gleims Garten vor der Stadt. Heute ist das Areal eine Parkanlage.
Der Künstler und Naturphilosoph Olaf Wegewitz fühlt sich Gleim in dessen Empathie für Mensch und Natur verbunden. Das „Hüttchen“ des Dichters verknüpft sich im Denken des Künstlers mit der Vorstellung eines Refugiums außerhalb der Zivilisation, das zum Nachdenken über die Welt einlädt. Im Zentrum der Ausstellung steht eine Serie von Collagen, die im Miteinander von Handzeichnung, Schabloniertem und Gedrucktem, von gegenständlichen Motiven, atmosphärischer Malerei und collagierten Schriftkarten Variationen über das „Hüttchen“ darbieten. Als Bildträger dienen dabei ältere Arbeiten des Künstlers, Ergebnisse einer Beschäftigung mit einer mittelalterlichen Weltkarte, die somit das Ambiente für Gleims „Hüttchen“ abgibt.
Die Ausstellung führt die Werke von Olaf Wegewitz mit historischen Objekten zu „Hüttchen“ und Gleims Garten zusammen. Im einstigen Garten des Dichters finden sich künstlerische Interventionen.