Wir sollten uns eine schöne Rast halten: Olaf Wegewitz und Gleims Hüttchen Hrsg. vom Gleimhaus - Museum der deutschen Aufklärung
Halberstadt: Förderkreis Gleimhaus, 2025
39, [48] Seiten, Illustrationen
16,00 €
1794 erschien Gleims Gedichtsammlung Das Hüttchen. Die Zeiten waren schwierig: Krieg, erbitterte Debatten, tiefgreifende Veränderungen und, wie es Gleim schien, ein grassierendes Unzufriedenheitssyndrom machten den Menschen das Leben schwer.
Im „Hüttchen“ entwickelte der Dichter die Vorstellung einer schlichten, ländlichen Behausung als Stätte eines Lebens in Einfachheit, Zufriedenheit und Solidarität. Eine Schutzzone sollte es sein, in der die Humanität durch die Krise bewahrt wird, um sie in besseren Zeiten von hier wieder ausgehen zu lassen.
Ihre Inspiration bezog diese Dichtung aus Gleims Garten vor der Stadt. Heute ist das Areal eine Parkanlage.
Der Künstler und Naturphilosoph Olaf Wegewitz fühlt sich Gleim in dessen Empathie für Mensch und Natur verbunden. Das „Hüttchen“ des Dichters verknüpft sich im Denken des Künstlers mit der Vorstellung eines Refugiums außerhalb der Zivilisation, das zum Nachdenken über die Welt einlädt. Für die Ausstellung hat er zwei Serien von Collagen sowie einen Zyklus von Handzeichnungen geschaffen und ein Hüttchen aufgebaut.
Im Miteinander von Handzeichnung, Schabloniertem und Gedrucktem, von gegenständlichen Motiven, atmosphärischer Malerei und collagierten Schriftkarten, von Buch und Bildnis bietet Wegewitz Variationen über das „Hüttchen“ dar.
Zur Ausstellung erscheint ein Leporello mit einer Textauswahl aus Gleims Hüttchen, Abbildungen einiger der Arbeiten von Olaf Wegewitz sowie einem historischen Aufsatz von Reimar Lacher.