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Fast der gesamte Park zwischen Gröperstraße und Burchardikloster war der Garten Gleims. Vielfach gerühmt wurde seine „angenehme Lage“ zwischen Stadtmauer und Holtemme. Er war Obstgarten, Ort von Naturfreuden, Schauplatz freundschaftlicher Geselligkeit und Inspiration für Gleims Gedichtsammlung „Das Hüttchen“.
In dieser Dichtung entwickelte Gleim die Vorstellung eines ländlichen „Hüttchens“ als Stätte eines Lebens in Einfachheit, Zufriedenheit und Solidarität in Zeiten von Krieg, erbitterten Debatten und tiefgreifenden Veränderungen.
Im Garten befanden sich ein dreistöckiges Gartenhaus, das eher für die Unterbringung von Besuchern gedacht war als für Gleim selbst, ein Stallgebäude sowie mehrere Lauben.
Gleim ließ sich an der Stelle seiner Lieblingslaube bestatten. Ebenfalls hier beigesetzt wurde seine Nichte und Haushälterin Sophie Dorothea Gleim (1732-1810). So lange das Andenken Gleims noch wach war, wurde sein Grab von manchem und mancher Literaturbeflissenen aufgesucht.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Gebäude im Garten abgebrochen und über dem Grab eine Denksäule errichtet. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Garten in einen öffentlichen Park verwandelt, den das Grab weiterhin mit literaturgeschichtlicher Bedeutsamkeit und poetischem Geist versieht.