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Nach zwanzig Jahren erneuert das „Gleimhaus – Museum der deutschen Aufklärung“ seine Dauerausstellung. Ideen und Konzepte der Aufklärung sollen damit auch für die Gegenwart fruchtbar gemacht werden.
Ziel der neuen Dauerausstellung ist es, vor dem Hintergrund neuer Forschung die Inhalte des Hauses modern zu vermitteln und dadurch auch neue Besuchergruppen zu gewinnen. Im Sinne der Inklusion soll die Barriere zur Information über das Haus und zum Besuch der Ausstellung herabgesetzt und zugleich der Erlebnis-Charakter beim Besuch des Hauses gesteigert werden.Aufklärung wird nicht nur als eine geschichtliche Phase, sondern auch als Bewegung vermittelt. Die Ausstellung zeigt, dass in der Epoche neben der Kategorie der Vernunft auch die Emotionalität eine immer größere Bedeutung einnahm. Auch werden die ‚Schattenseiten‘ der Aufklärung, etwa Kolonialismus oder der Versuch der Naturbeherrschung, thematisiert. Zudem wird die Beschäftigung mit der Aufklärung hinsichtlich der Diskurse und Phänomene der Gegenwart angeregt.Eine wichtige neue Rolle nimmt die Homepage ein, die einem breiteren Publikum die Möglichkeit gibt, den Besuch vor- und auch nachzubereiten. Für Kinder wird ein eigens farblich markierter Rundgang zu Entdeckungen einladen.Alle Maßnahmen dienen dazu, die Aufgabe des Gleimhauses als "Museum der Aufklärung" und "Schule der Humanität" stärker zu profilieren und Partizipation sowie Selbstreflexion zu ermöglichen.Die Ausstellung ist rollstuhlgerecht eingerichtet. Alle zentralen Themen werden in einfacher Sprache beschrieben. Neu ist ebenfalls, dass das Museum Zugänge auch für Menschen mit Seheinschränkungen ermöglicht. Gleim selbst erblindete in seinem Haus, sodass die deskriptive Führung auch diese Geschichte kommuniziert.

Eröffnung am Freitag, 25. Oktober 2024 um 18.00 Uhr im Gleimhaus.

Das Projekt wurde gefördert vom Land Sachsen-Anhalt und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

„GLEIM IN DEN SPIEGELSBERGEN“

Mit der Installation von großen, nachgedruckten Porträts aus dem Gleimhaus schließt sich ein Kreis. Natur und Kultur treffen sich in den Halberstädter Spiegelsbergen. Gleims Vorgesetzter, Ernst Ludwig Freiherr von Spiegel zum Desenberg, erwarb und gestaltete den Landschaftspark Spiegelsberge.

In einem kurzen Film lernen Sie den Domsekretär Gleim, seine Nichte Sophie Dorothea, die sprachmuntere Dichterin Karsch, den Freiherr von Spiegel und die schöne Frau von Branconi kennen.  

Das Gleimhaus bietet bis einschließlich der Herbstferien auf Anfrage vor Ort in den Spiegelsbergen unterhaltsame Führungen an. Näheres zu den Angeboten „Ganz poetisch – ganz naturnah“ für Kindergruppen, „Ganz familiär und kindgemäß“ für Familien und „Von ‚Grasemücken‘ und ‚dem Nachtigall‘“ für Erwachsene finden Sie hier auf der Homepage.





Hier können Sie sich zu den Hybrid-Veranstaltungen anmelden und erhalten zeitnah einen Link zur Veranstaltung.

 

Kommende Veranstaltung

Eröffnung der neuen Dauerausstellung
25.10.2024 - 18:00 Uhr


Jahreshauptversammlung des Förderkreises Gleimhaus e.V.
26.10.2024 - 17:00 Uhr


Öffentliche Führung durch die neue Dauerausstellung
27.10.2024 - 11:15 Uhr


Weitere Veranstaltungen

 

GLEIMHAUS

Museum der deutschen Aufklärung

Das Gleimhaus ist eines der ältesten deutschen Literaturmuseen, eingerichtet im Jahr 1862 im ehemaligen Wohnhaus des Dichters und Sammlers Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) am Halberstädter Dom. Es beherbergt den Nachlass Gleims mit seinen drei "B": Bilder, Bücher und Briefe.

Gleim, ein Genie der Freundschaft, war mit vielen der bedeutendsten Schriftsteller seiner Zeit befreundet und versammelte sie in Bildnissen an seinen Wänden. So trug er die größte Porträtgalerie großer Geister des 18. Jahrhunderts zusammen, seinen sogenannten „Freundschaftstempel“. Lessing, Klopstock, Herder, Jean Paul, Anna Louisa Karsch, Elisa von der Recke und viele andere blicken den Besucher an. Die Atmosphäre dieser Räume ist einzigartig. Daneben baute Gleim eine umfangreiche Bibliothek und eine bedeutende Handschriftensammlung auf. In diesem Zusammenspiel von Bildern, Büchern und Briefen ist Gleims Nachlass ein einmaliges kulturgeschichtliches Dokument des Zeitalters der Aufklärung mit seiner Freundschaftskultur. Schon Goethe war von den Sammlungen begeistert.

Das Gleimhaus wird im Blaubuch der Bundesregierung neben neunzehn weiteren Institutionen in den Neuen Bundesländern als "Kultureller Gedächtnisort mit besonderer nationaler Bedeutung" geführt.