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Lesezirkel. jeden zweiten Montag im Monat, um 18.00 Uhr

11.09.2023, 18.00 Uhr:

Auch diesmal führt der Weg nach Frankreich. Besprochen werden die Idyllen "Der Frühling" und "Die Erfindung des Saitenspiels und des Gesangs" des Schweizers Salomon Geßner. Hierbei wird auch ein Blick geworfen auf die französische Rezeption deutscher Dichtung in Paris der Zeit um 1762 im Kreis um den deutschen Kritiker, Schriftsteller und Diplomaten Melchior Grimm (1723-1807), dessen Geburtstag sich im September zum 300. Mal jährt.

Gleim und der schweizer Buchhändler und Verleger, Zeichner, Kupferstecher und Schriftsteller Salomon Geßner (1730-1788) fühlten sich einander freundschaftlich verbunden. Gleim war es wichtig, von diesem vielseitig begabten Künstler ein Porträt in seinem „Freundschaftstempel“ zu haben. Während Gleim die Idyllen Geßners schätzte, lobte dieser besonders die scherzhafte Dichtung des Halberstädters.

In der Vorrede seiner berühmten Sammlung „Idyllen“ schrieb Geßner 1756: „Diese Idyllen sind die Früchte einiger meiner vergnügtesten Stunden; denn es ist eine der angenehmsten Verfassungen, in die uns die Einbildungs-Kraft und ein stilles Gemüth setzen können, wenn wir uns mittelst derselben aus unsern Sitten weg, in ein goldnes Weltalter setzen. Alle Gemählde von stiller Ruhe und sanftem ungestöhrtem Glük, müssen Leuten von edler Denkart gefallen; und um so viel mehr gefallen uns Scenen die der Dichter aus der unverdorbenen Natur herholt, weil sie oft mit unsern seligsten Stunden, die wir gelebt, Ähnlichkeit zu haben scheinen. Oft reiß ich mich aus der Stadt los, und fliehe in einsame Gegenden, dann entreißt die Schönheit der Natur mein Gemüth allem dem Ekel und allen den wiedrigen Eindrüken, die mich aus der Stadt verfolgt haben; ganz entzükt, ganz Empfindung über ihre Schönheit, bin ich dann glüklich wie ein Hirt im goldnen Weltalter und reicher als ein König.“

Besprochen werden die Idyllen "Der Frühling" (S. 107) und "Die Erfindung des Saitenspiels und des Gesangs" (S. 91).

https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/gessner_idyllen_1756?p=96

 

14.08.2023, 18.00 Uhr:

Beim Lesezirkel am 14. August 2023 um 18.00 Uhr steht der Roman „Candide oder der Optimismus“ (1759) des französischen Schriftstellers Voltaire im Zentrum des Gesprächs. In diesem temporeichen, satirischen Text setzt sich Voltaire mit dem optimistischen Weltanschauung von Gottfried Wilhelm Leibniz und seinen Zeitgenossen auseinander. Seine Hauptfigur erlebt abenteuerliche Situationen und die Leserschaft fragt sich zurecht, ob wir wirklich in der besten aller möglichen Welten leben.

Kandide oder Die beste aller Welten (projekt-gutenberg.org)

Voltaire, Kandid oder die beste Welt - Zeno.org

Erzählungen (projekt-gutenberg.org) 

10.07.2023, 18.00 Uhr:

Der Lesezirkel im Juli steht im Zeichen des Mondes. Es soll das berühmteste Gedicht des 18. Jahrhunderts besprochen werden: Abendlied. Es stammt von Matthias Claudius und beginnt mit den Worten „Der Mond ist aufgegangen“. Im Lesezirkel sollen zwei Fassungen dieses Gedichts angeschaut sowie zwei Mondgedichte der Freunde Friedrich Gottlieb Klopstock und Johann Wilhelm Ludwig Gleim besprochen werden.

Abendlied und Mondgedichte.pdf

12.06.2023, 18.00 Uhr: Immanuel Kant: 

Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?

Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (projekt-gutenberg.org)

06.03.23 Anna Louisa Karsch (Gedichte)

Anna Louisa Karsch, die Karschin, zählt zu den schillerndsten und bedeutendsten Dichterinnen ihrer Zeit. Ihre Briefe sind auch oft Gedichte. Zu ihren bekanntesten Gedichten zählt „Belloisens Lebenslauf“. Dieser Text ist in zwei Fassungen überliefert, die höchst unterschiedlich sind. Das wollen wir uns ansehen.
Belloisens Lebenslauf
Karsch Lobgesang Textvergleich

(Liebes-)Brief an Gleim vom Juni 1761  

 

13.03.23 Johanne Charlotte Unzer (Gedichte)
Johanne Charlotte Unzer, die Unzerin, ist die wichtigste Dichterin der deutschen Anakreontik, die in ihren Versen selbstbewusst auftrat und sich auch nicht scheute, Gleim zu kritisieren. Wie sie vorging, wollen wir besprechen.

Gedichte

27.03.23 Caroline Luise von Klencke, Karschs Tochter (Erinnerungen und Tagebuch)
Caroline Luise von Klencke steht in der literaturgeschichtlichen Wahrnehmung im Schatten ihrer Mutter Anna Louisa Karsch. Sie zählt zu einer moderneren Generation schreibender Frauen. Ihre Tagebücher und Erinnerungen wurden von ihrer Tochter drei Jahre nach dem Tod herausgegeben.
Erinnerungen und Tagebuch

Das vollständige Buch mit Erinnerungen und Tagebüchern von Karschs Tochter finden Sie hier:

Klencke, Karoline von, Leben und romantische Dichtungen der Tochter der Karschin - Zeno.org


Hier hat sich schon jemand bereitgefunden, etwas vorzubereiten.

03.04.23 Sophie von La Roche (Roman)
Für manche ist nicht Karsch, sondern Sophie von La Roche die erste deutsche Berufsschriftstellerin. Ihr Roman „Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim“, erschienen wenige Jahre vor Goethes „Werther“, machte Furore.

Den vollständigen Text finden Sie hier:

Deutsches Textarchiv – [La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.

Sophie von La Roche: Geschichte des Fräuleins von Sternheim (projekt-gutenberg.org)

Geschichte des Fräuleins von Sternheim (Textauszug)

17.04.23 Elisa von der Recke (Aufklärungsschrift)
Elisa von Recke erlebte nach der Trennung von ihrem Mann große Freiheit. Sie reiste, dichtete und liebte Geselligkeit. Ihre Schrift „Nachricht von des Berüchtigten Cagliostro Aufenthalte in Mitau im Jahre 1779 und von dessen dortigen magischen Operationen“ (1787) ist das Werk einer, modern gesagt, Verschwörungstheoretikerin, die sich auf die Vernunft besinnt und auf die Seite der Aufklärung schlägt.

Den vollständigen Text finden Sie hier:

'Recke, Elisa von der: Nachricht von des berüchtigten Cagliostro Aufenthalte in Mitau im Jahre 1779, und von dessen dortigen magischen Operationen', Bild 1 von 208 | MDZ (digitale-sammlungen.de)

Nachricht von des berüchtigten Cagliostro (Textauszug)

24.04.23 Helmina von Chézy, Karschs Enkelin (Publizistik)
Helmina von Chézy, Enkelin der Karschin, gilt als erste deutsche Auslandskorrespondentin, die für das deutsche Publikum aus Paris berichtete. Auch hat sie als (Auto-)Biografin immer wieder Bezug auf ihre schriftstellernde Herkunftsfamilie genommen.

Den vollständigen Text der Paris-Berichte finden Sie hier:

'Chézy, Helmina von: Leben und Kunst in Paris seit Napoleon dem Ersten. 1', Bild 1 von 256 | MDZ (digitale-sammlungen.de)

Chézy - Leben und Kunst in Paris seit Napoleon dem Ersten - Textauszug.pdf